Liebe Freunde des Schießsportes und im speziellen der SIG Sauer P320 X-Five,
ein kurzer Erfahrungsbericht zu den in den USA immer beliebter werdenden und gehypten Polymerpistolenfamilie P320 aus dem Hause SIG Sauer (U.S. Army M17/M18).
In meinem speziellen Fall der sportlichen Version, die P320 X-Five.
Ich besitze das Gerät jetzt seit etwa 1 1/2 Jahren und möchte die – aus meiner Sicht – Pros und Contras mit euch teilen.
Vorweg
Die P320 X-Five ist optisch eine sehr ansprechende Polymerpistole, was für mich nach wie vor eine wichtige Kaufentscheidung ist.
Wie heißt es so schön: „Das Auge isst mit.“
Bevor ich die Erfahrungen am Stand mit euch teile, gleich vorweg, ja, ich bin Sportschütze und nein, definitiv keiner der Allerbesten, irgendwo zwischen Hobbyist und Wettkampfschütze.
Das „kleine (runde) Schwarze“ in der Mitte der Scheibe treffe ich jedoch meist. 🙂
Haptik
Groß, breit und riesig stellt sich die SIG Sauer P320 X-Five dar.
Für eine Fullsize-Polymerwaffe gehört sie mit fast einem Kilo sicher nicht zu den leichteren Modellen, was für den sportlichen Einsatz ja nicht unbedingt ein Nachteil ist.
Die Gewichtsverteilung fühlt sich jedenfalls gut ausbalanciert an. Im Laufbereich befinden sich Schlittenöffnungen um dort Gewicht einzusparen und im Griff befindet sich eine Stahleinlage (herausnehmbar) um dort Gewicht einzubringen.
Der Griff selbst ist mächtig und für mein empfinden noch O.K., schön was zum anfassen. Ich habe Hände mittlerer Größe, für kleine Hände dürfte es aber schwierig werden.
Die Riffelung am Griff ist zeitgemäß „schleifpapierartig“, könnte aber noch ein wenig schärfer ausfallen. Wenn man schwitzt, dann kann es schon mal rutschig werden. Vor allem ist die „Stiffelung“ nicht durchgängig um den Griff, sondern durch glatte Flächen unterbrochen.
Am Griffende befindet sich ein Magwell aus Stahl, der noch zusätzliches Gewicht verleiht und ebenfalls abnehmbar ist. Leider wackelt er, macht dabei ein unschönes Geräusch, als habe man das Gefühl, die ganze Waffe sei von minderer Qualität. Aber keine Angst ansonsten wackelt an der P320 X-Five gar nichts.
Die SIG Sauer P320 X-Five am Stand
Mit der Visierung kam ich gleich gut zu Rande.
Die Kimme ist gänzlich schwarz, aus Stahl und höhen- sowie seitenverstellbar (was auch notwendig wurde, mehr dazu gleich). Das Korn ist schmal und hoch, ebenfalls aus Stahl und besitzt eine grüne Fiberglaseinlage, wobei eine grüne und eine rote Reserveeinlage mitgeliefert wurden, also ein Lichtsammelkorn. Die Lichthöfe zwischen Kimme und Korn sind groß, was dem schmalen Korn geschuldet ist.
Nach den ersten Schüssen damit war meine Freude jedoch etwas gedämpft.
Lässt man den Abzug langsam kommen, fällt einem sofort auf, dass er, bevor er bricht, lange und kratzig kriecht. Das Abzugsgewicht für ein Sportgerät kam mir ebenfalls etwas zu hoch vor (habe es dann mal testen lassen und ja, es waren 2,5 – 2,6kg). Zieht man am unteren Ende des Geradezüngel-Abzugs ab, konnte man dies etwas kompensieren.
Ferner wunderte mich, dass trotz Größe und Gewicht der Hochschlag ungewöhnlich hoch ausfiel. Keine Ahnung warum, könnte aber daran liegen, dass die 320er-Modelle mit einer extrem hohe Laufseele gebaut werden, was heutzutage eher ungewöhnlich erscheint.
Die ersten Schussbilder fielen entsprechend schlecht aus. Klassischerweise zu weit links.
Ferner war das Schussbild zu tief, komisch da ich eigentlich nicht mucke.
Wie ich jedoch auf YT-Kanälen erfahren konnte, war das zu tiefe Trefferbild werksmäßig eher die Regel als die Ausnahme. Da machte sich die Höhenverstellung der Kimme gleich mal bezahlt. Seitlich wollte ich nichts verstellen, denn der „Linksdrall“ dürfte jedenfalls am Schützen gelegen haben.
Nur zur Info, die ersten Schüsse wurden auf 15m abgegeben.
Fazit / Gegenwart
Ich benötigte viel, wirklich viel an Übung und Training um halbwegs gut damit umgehen zu können. Ich denke – auch wenn sie lässig aussieht – sie ist weniger für Anfänger oder Gelegenheits-Balleranten geeignet.
Obwohl man ja eigentlich sagt, mit einer schwierigen Pistole lernt man das Schießen.
Das Abzugsgewicht hat sich mittlerweile auf etwa 2kg verringert und das Kratzen beim Abziehen ist ebenfalls weniger geworden.
Fast vergessen, aber noch einen Satz wert, an der Zuverlässigkeit gibt es absolut nichts auszusetzen. Störungen gab es – bis auf eine Serie selbstgeladener Munition – nie! Und selbst da blieb lediglich nach geleertem Magazin der Schlitten nicht offen.
Der Abzug ist und bleibt jedenfalls verbesserungswürdig, weshalb ich mich entschieden habe noch etwas Geld in die Hand zu nehmen um genannten zu verbessern.
Hinweis: Technische Details wollte ich euch ersparen, die kann man eh überall im Netz in Erfahrung bringen. Es ging lediglich um meine subjektiven Erfahrungen damit.
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Seriennummern wurden aus Gründen des Datenschutzes und des Missbrauchs geschwärzt.